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Offener Brief des DRB Präsidenten an Dr. Bach

Herrn

Dr. Thomas Bach

IOC - Vizepräsident

DOSB - Präsident

 

Protest gegen die Entscheidung des Exekutivausschusses des IOC zu den Kernsportarten der OS 2020

Sehr geehrter Herr Dr. Bach,

mit Überraschung haben alle großen deutschen Medien am 12. Februar 2013 auf die Empfehlung des Exekutivausschusses des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) reagiert, Ringen nicht in die Kernsportarten aufzunehmen und somit das Aus der Sportart für das Olympische Programm 2020 vorzuzeichnen.

Die deutsche Ringerwelt ist bestürzt und fassungslos. Aus heiterem Himmel trifft uns diese Empfehlung im Innersten: Der Klassiker schlechthin soll mit einem Federstrich aus der Olympischen Familie ausgeschlossen werden!

Der Deutsche Ringer-Bund protestiert in aller Form gegen diese Empfehlung. Wir bitten Sie als „unser" IOC-Mitglied und Vizepräsident des IOC, sich für eine Revision der Empfehlung einzusetzen.

Die Begründung zielt unter anderem auf die angeblich mangelnde Attraktivität des Ringens, sichtbar im Ticketverkauf, in der Medienpräsenz usw., ab. Dem ist entschieden entgegen zu treten und vor den Folgen zu warnen.

Ringen ist seit der Antike eine der angesehensten olympischen Disziplinen. Im antiken Olympia war Ringen bei einem Gleichstand der Disziplinen sogar ausschlaggebend für den Siegeslorbeer. Ringen ist nicht nur olympische Tradition, sondern viel mehr: Teil der olympischen Kultur, sozusagen Teil des olympischen Erbgutes. Dies mit einer uns bisher nicht völlig transparenten Entscheidung abzutun, ist nicht nur unverständlich, sondern in unseren Augen fast schon ein Skandal.Bei allen OS der letzten Zyklen waren die Ringersportstätten sämtlich und durchgehend ausverkauft. Zehntausende Fans verfolgten mit Leidenschaft die Kämpfe. Kann jede Sportart dies von sich behaupten?

Im DRB haben wir mehr als 65.000 Mitglieder, 470 Vereine im Ligabetrieb, bei den Ligakämpfen besuchen im Schnitt 1.000 Zuschauer die Kämpfe, in den letzten beiden Jahren zählten wir bei den Play-offs im Schnitt 2.500, bei den Finalkämpfen bis zu 10.000 begeisterte Fans. Ist dies mangelnde Attraktivität?

Ringen ist zugegebener Maßen keine Sportart, bei der sofort jeder mitreden und genießen kann. Es braucht schon etwas eigenes Engagement. Umso deutlicher wird dann, wie attraktiv und leidenschaftlich Ringen als Sportart ist. Wir möchten nur an die EM 2011 in Dortmund erinnern: das waren Tage voller Begeisterung bei einem zahlreichen Publikum.

Ringen ist in vielen Ländern wie Aserbaidschan, Georgien, Iran, Kasachstan, Russland, der Türkei, der Ukraine und den USA Volkssport. In Japan erfreut sich v.a. das Frauenringen einer unglaublichen Beliebtheit, entsprechende Erfolge kann man hier verbuchen. Die Entscheidung des Exekutivausschusses ist in diesen Ländern weit mehr als nur eine sportliche Katastrophe!

Mangelnde Medienpräsenz als Kriterium anzusetzen, heißt für uns doppelte Bestrafung. Denn gerade Olympia bietet uns und anderen Sportarten, die in einer vergleichbaren Situation sind, die einmalige Chance, ein breites Publikum anzusprechen und zu begeistern. Diese Plattform wäre uns aus der Hand genommen.

Im Deutschen Ringer-Bund haben wir in den letzten Jahren umfangreiche strukturelle und personelle Änderungen angestoßen, die inzwischen greifen. Hinzu kommen die seit langem kontinuierlich ausgebaute Trainingslogistik (etwa Sportinternate, Stützpunkte etc.). Diese jahrelange Aufbauarbeit wäre über Nacht in Frage gestellt und das ständige Bemühen, Ringen attraktiver zu machen, käme an ein jähes Ende. Auch mit den einhergehenden finanziellen Folgen steht eine ganze Sportart vor dem Abgrund.

Unsere Athletinnen und Athleten richten im Spitzensportbereich ihr Training und oft ihr gesamtes Privatleben nach den Olympia-Zyklen aus. Eine Entscheidung zu OS 2020 hat natürlich Auswirkungen, die sofort merkbar wären. Mehrere Sportlergenerationen wären also unmittelbar betroffen, ihre Motivation geknickt.

Natürlich kann man die Attraktivität des Ringens auch durch strukturelle Änderungen (z.B. bei den Wettkampfregeln oder durch eine neue Festlegung der Stilarten und Gewichtsklassen) erhöhen. Kompromisse sind natürlich möglich, wie andere Sportarten gezeigt haben. Dies setzt rechtzeitigen Dialog - und nicht einsame Entscheidungen - voraus. Die Bereitschaft in der Ringerwelt ist sicher vorhanden.

Wir sind überzeugt, dass Ringen ein unverzichtbarer Bestandteil der olympischen Sportfamilie bleiben muss und bleiben wird. Wir werden dafür kämpfen.

 

Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns dabei unterstützen würden.

 

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Werner

DRB Präsident

(Original siehe DRB - Hompage)

 

   

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